Haflingerhengst Brenner in Amerika bis zum Grand Prix gefördert

Ingrid Krause setzt auf die Kombination von Zucht und Sport

Ingrid Krause setzt auf die Kombination von Zucht und Sport


Meine Farm „Happy Haflingers“ startete 1989 in Amerika mit der Geburt meines Sohnes. Als gebürtige Schleswig-Holsteinerin, aufgewachsen in Plön mit Holsteiner Pferden aus der Zucht meiner Tante, war ich doch eine heimliche Verehrerin der Haflinger. Und so begann meine Suche nach Haflingern hier in meiner jetzigen Heimat Amerika.
1989 erinnerte die Mehrheit der Haflinger hier in den USA an kleine Belgier mit gestutzten Schweifen. So auch meine jetzt fast 35 Jahre alte, damals tragende Stute Cassy. Cassy war für ihre liebenswerte Persönlichkeit und ausgesprochen arbeitswillig, entsprach jedoch nicht meinen Kriterien zur Zucht. Mein erstes Ziel: korrekte Zuchtstuten und die Paarung mit qualifizierten Hengsten, die inzwischen Amerika aus Europa erreichten. Mit der Stute Loria (Muelau/Aras) und Nobleman TOF begann die ernsthafte Zucht. Nach mehreren Fohlen verdiente sich Loria den Ruhestand und meine Haflinger-Reise brachte mich zurück nach Schleswig-Holstein. Der Fohlenhof Padenstedt, nur 30 Minuten von Plön entfernt war ein logisches Ziel. Familie Wolfgang Kreikenbohm und die Farm- und Zucht Managerin Ute Rohwaeder waren 100 Prozent in die Suche nach der perfekten Zuchtstute eingebunden. Die Zeit und das Wissen, das sie mir und meinem Mann zeigte, war wunderbar und es entwickelte sich eine wunderschöne Freundschaft. Mein Blick fiel auf Liebste, eine Abendstern Tochter, mit Fohlen bei Fuß. Sie war ausgewählt für die Haflinger Weltausstellung 2005 in Ebbs. Vor ihrer großen Reise ließ ich sie von Smudo decken und die drei begannen die Reise. Die Mehrzahl der Hengste hier in Amerika waren zu der Zeit aus den Linien A,N,W,St, wenige aus S und B Linien. Im Gegensatz zu Europa ist es hier nicht unbedingt wichtig gewisse Linien einzuführen bzw. zu erhalten. Mein damals optimistisches Ziel war es jedoch die B Linie zurück zubringen und zu erweitern. Die B-Linie ist nicht immer die “ feinste” / sportlichste Linie jedoch liegt ihr Wert in der Zucht. 2007 züchtete der Haflingerhof Padenstedt den schönen Barolo/LütteSohn, meinen BRENNER. Brenner begann in Begleitung meines anderen Hengstfohlens die Reise in die USA. Brenner’s “Easy Going” Persönlichkeit machte es leicht, ihn als Hengstfohlen zur künftigen Hengsthaltung aufzuziehen.
Sehr bald merkte ich, dass in Amerika wenig Interesse an der Erhaltung der B-Linie besteht. Den meisten Züchtern liegt es hauptsächlich daran, nur für ihre eigenen Hengste zu werben. Das brachte mich zu meiner persönlichen Liebe, der Dressur. Alle meine Pferde im Stall „Happy Haflingers“ werden in Dressur / Eventing ausgebildet. Mein ganzer Stolz ist der Erfolg der Haflinger Pferde im Sport. Nur ein gut in der Dressur ausgebildetes Pferd, kann auch sportlich über Hindernisse gehen.
Die Ausbildung von Brenner begann: kleiner Anfang, großes Ende
Unter der Ausbildung meiner Freundin und Trainerin Deanna Landwehr zeigte Brenner jedes Jahr mehr Potential. Als er die FEI Stufe PSG begann, sagte Deanna: ”ich will Brenner bis zum Grand Prix bringen. Und so geschah es dann auch. Im Oktober 2020 begann Brenner sein Debut in der Grand Prix Dressur bei der Dressurschau Silverwood. Ein schöner Start, eine stolze Besitzerin! B-Linien sind fähig, eine sportliche Linie zu sein! Am Tage der Schau wurde Brenner nach Indiana verkauft und ist jetzt im Besitze der Haflinger Familie Kochar. Ich wünsche Laura Kochar viel Spaß und weiteren Erfolg. Mein jetziger Trost ist meine Brenner-Tochter Leica (Lieb Smoothie/Brenner) und mein Haflinger Wallach Anton.
Unter toller Leitung meiner “Haflinger-Tochter“ und Trainerin Haley Madden stand Anton im letzen Jahr im Dressur-Wettbewerb in der Intermediare 1 und wartet, daß COVID 19 bald zu Ende geht, so dass auch er sich im Jahre 2021 als Grand Prix Haflinger präsentieren darf.

Ingrid Krause